Man liest, hört und sieht es immer wieder: In Deutschland brennen jährlich etliche KFZ-Werkstätten, größere und kleinere vollständig aus. Grund dafür sind häufig Defekte an technischen Geräten. In diesem Betrag möchten wir speziell auf die Gefährdungen in KFZ-Werkstätten eingehen. Wir geben ein paar hilfreiche Tipps an die Hand, mit denen Brände verhütet und Entstehungsbrände wirkungsvoll bekämpft werden können.
Brandschutz KFZ Werkstatt: Hohe Brandlasten
Werkstätten für PKW und LKW sind naturgemäß vollgestopft mit sogenannten „Brandlasten“, also Gegenstände und Material, das einen erheblichen Beitrag zur Brandentwicklung und -Ausbreitung leistet. Die größte Brandlast sind die Fahrzeuge, die in den Werkstätten auf Ihre Reparatur warten. Und hierbei sind die in den Fahrzeugen verbauten und gefüllten Kraftstofftanks noch das eher geringere Problem, sind moderne PKWs doch heute vollgestopft mit Kunststoffen für Polster, Armaturenbrett, Elektrik und Co. Ein einzelner PKW besitzt also allein schon einen sehr hohen Energiegehalt.
Zündquellen
Brandlasten allein sind erst einmal kein großes Problem. Denn damit ein Brand entstehen kann, braucht es neben der Brandlast und dem Sauerstoff natürlich auch noch eine Zündquelle. Und auch diese muss in KFZ-Werkstätten nicht lange gesucht werden. Vom einfachen Batterieladegerät bis zum Schweiß- und Schneidgerät gibt es etliche Gerätschaften, die einen Brand entstehen lassen können.
Kommen nun die enormen Brandlasten, mit einer vorhandenen Zündquelle zusammen, steht der Entwicklung eines Brandes nichts mehr entgegen. Neben den Fahrzeugen selbst, tragen dann auch gelagerte Öle, Lacke und Kraftstoffe zu einer besonders schnellen Brandausbreitung bei. Wenn dann keine geeigneten Löschgeräte vorhanden sind oder die Mitarbeiter nicht damit umzugehen wissen, ist eine größere Katastrophe kaum noch zu verhindern.
Doch wie kann die Brandentstehung in KFZ Werkstätten wirkungsvoll verhindert werden? Die folgenden Tipps helfen präventiv und können das Brandrisiko drastisch minimieren:
- Sorgen Sie für Ordnung: Je weniger Material angehäuft wird, desto weniger schnell geht die Ausbreitung eines Brandes vonstatten.
- Laden Sie Fahrzeugbatterien nur dann am Gerät auf, wenn eine kontinuierliche Überwachung sichergestellt ist. Nachts sollten Fahrzeugbatterien nicht aufgeladen werden.
- Modernisieren Sie Ihren Gerätepark: Ein zwanzig Jahre altes Batterieladegerät hängt voll mit Fett, Dreck und Staub. Diese Geräte sind sehr anfällig für defekte und sind häufige Ursache für Brände in KFZ-Werkstätten
- Lassen Sie alle elektrischen Geräte regelmäßig nach DGUV-Vorschrift 3 prüfen. Hierzu sind Unternehmen ohnehin verpflichtet!
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig und fachmännisch zum Thema Brandschutz. Denn nur umsichtiges Handeln der Mitarbeiter kann einen Brand überhaupt verhindern.
Doch es gibt auch noch ein paar weitere simple Möglichkeiten, die Brandeindämmung zu verbessern bzw. die Ausbreitung eines entstandenen Feuers zu verhindern:
- Halten Sie Brandschutztüren stets geschlossen und lassen Sie diese regelmäßig (1x jährlich) von einem Fachbetrieb prüfen.
- Brandschutztüren sollten mit Hilfe von entsprechenden Aufklebern auch als solche kenntlich gemacht werden.
- Statten Sie den Betrieb ausreichend nach ASR A2.2 mit Feuerlöschern aus und unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter im Gebrauch dieser.
- Lassen Sie Fahrzeuge nach Feierabend wenn möglich von der Hebebühne ab und lösen Sie die Feststellbremse. Somit hat die Feuerwehr im Falle eines Brandes zumindest eine Chance, das betroffene Fahrzeug noch aus der Halle zu schieben.
- Halten Sie für den Ernstfall einen fahrbaren Feuerlöscher mit 50kg ABC-Pulver vor. Mit dieser letzten Möglichkeit können Sie den Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehr wirkungsvoll eindämmen und verhindern zumindest die Zerstörung des Gebäudes.
Welche Feuerlöscher für die KFZ-Werkstatt?
Feuerlöscher sind für den betrieblichen Brandschutz in KFZ-Werkstätten von großer Bedeutung. Die Vorhaltung solcher Geräte ist übrigens für jeden Betrieb -unabhängig von Größe oder Tätigkeit- nach ASR A2.2 verpflichtend. Umso wichtiger ist es, dass KFZ-Werkstätten ausreichend mit Feuerlöschern ausgestattet sind und die Mitarbeiter auch in der Bedienung unterwiesen werden. In KFZ Werkstätten finden sich hauptsächlich Brandlasten der Brandklasse A und B, also feste und flüssige Stoffe. Zur Brandbekämpfung sind hier Schaumfeuerlöscher mit 9l Inhalt bestens geeignet. Solche Geräte haben eine deutlich höhere Löschleistung bei nur minimalem Mehrgewicht. Schaumfeuerlöscher löschen schnell und vor allem sauber, also ohne einen größeren Löschmittelschaden anzurichten.
Pulver-Feuerlöscher hingegen sind zwar hochwirksam, richten aber auch bei kurzem Einsatz einen verhältnismäßig großen Schaden durch das Löschpulver an, auch wenn das Brandereignis selbst recht klein war.
Da die Löschwirkung von Schaumfeuerlöschern durch den Risiko-Faktor „KFZ-Werkstatt“ bei der Bekämpfung eines Entstehungsbrandes möglicherweise nicht ausreicht, ist die Vorhaltung eines zusätzlichen fahrbaren Feuerlöschers mit 50kg ABC-Pulver empfehlenswert. Durch diesen „Joker“ kann man eine Brandausbreitung und somit den Totalverlust des Betriebes verhindern, wenn die Löschleistung der Schaumfeuerlöscher nicht ausreicht. Welcher Feuerlöscher in der KFZ Werkstatt der richtige ist, können wir auch gern in einer Beratung mit Ihnen klären. Kontaktieren Sie uns.
Brandschutz KFZ Werkstatt: Fazit
Eine vorausschauende und auf Brandverhütung fokussierte Brandschutzorganisation ist bei KFZ-Werkstätten von entscheidender Bedeutung. Hierfür sollten sich Betreiber einen kompetenten Fachbetrieb zur Seite nehmen, der eine Lösungsorientierte und wirtschaftliche Beratung bieten kann. Neben organisatorischen Maßnahmen bedarf es allerdings auch der Vorhaltung von entsprechend geeigeneten Löschgeräten für die wirksame Bekämpfung von Entstehungsbränden. Die Auswahl am Markt ist riesig, sodass sich Betreiber von KFZ-Werkstätten auch hier unbedingt zielgerichtet beraten lassen sollten.